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Sprachenbildung für eine Kultur der Demokratie in Europa
Das Europäische Fremdsprachenzentrum des Europarats (EFSZ)


Werte des Europarats

Mehrsprachige Bildung für eine demokratische Gesellschaft: Beiträge des Europarats

Der Europarat ist bestrebt, einen gesellschaftlichen Lebensraum zu schaffen, wo Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geachtet und gepflegt werden.

The efficient functioning of democracies depends on social inclusion and societal integration, which in turn depend on an understanding of, respect for and engagement with linguistic and cultural diversity.
Europarat: 2022

“Putting language education on the political agenda”
https://www.ecml.at/en/Resources/Council-of-Europe-recommendation

Europäisches Gipfeltreffen von Reykjavik für die Demokratie

Ein Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs wurde 2023 einberufen, um auf die versuchte Verletzung der Rechtsstaatlichkeit in einigen Mitgliedstaaten des Europarats und die zunehmenden Angriffe auf das System zum Schutz der Menschenrechte zu reagieren.

Die Erklärung von Reykjavik (Reykjavík Declaration, Europarat 2023) verfolgt das Ziel, demokratiefeindlichen Entwicklungen in den Mitgliedstaaten entgegenzuwirken. Im Zentrum stehen dabei insbesondere folgende Schwerpunkte:

  • Soziale Gerechtigkeit und Inklusion - Unterstützung für die sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen,
  • Förderung und Erhaltung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt,
  • Demokratische Zivilgesellschaft,
  • Lebenslanges Lernen.

Bildung als zentraler Hebel der Demokratie

Der Europarat stellt demokratische Teilhabe und Menschenrechte in den Mittelpunkt des Lernens und Lehrens und fördert die sprachliche und kulturelle Vielfalt als Grundlage für eine qualitativ hochwertige Bildung für alle. Eine bewusste Verbindung zwischen Sprachen herzustellen und ihre Interaktion im Rahmen innovativer pädagogischer Konzepte zu fördern, setzt den Fokus auf die Entwicklung des gesamten sprachlichen Repertoires der Lernenden – im Einklang mit individuellen Lebensentwürfen und dem Streben nach demokratischem Zusammenleben.

Zwei Instrumente begleiten diese bildungspolitische Zielsetzung:

Der Referenzrahmen „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ (RFCDC, 2018, 2023), unterstützt die Mitgliedsstaaten dabei, demokratische Werte, Einstellungen, Kompetenzen, Wissen und kritisches Denken in und durch Bildung zu fördern. Er richtet sich an Bildungsexpert:innen aus allen Bildungsbereichen. Ausgangspunkt für die Entwicklung des RFCDC war die Überzeugung, dass die politische Bildung als eine der wichtigsten Bildungsaufgaben angesehen werden sollte.

Die Empfehlung CM/Rec(2022)1 des Minister:innen-Komitees an die Mitgliedstaaten über „die Bedeutung der plurilingualen und interkulturellen Bildung für die demokratische Kultur“ unterstreicht die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Engagements. Der Empfehlungskatalog für Sprachenbildung in schulischen und außerschulischen Kontexten versteht sich auch als Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen, die potenziell problematische Auswirkungen auf demokratische Prozesse haben könnten. Dabei handelt es sich zum einen um die Dominanz des Englischen, die in den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu beobachten ist, und zum anderen um Tendenzen, Minderheiten- und Migrationssprachen als Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt zu stigmatisieren.

Diese beiden bildungspolitischen Instrumente bieten einen umfassenden Rahmen für eine plurilinguale und interkulturelle Bildung, die alle Bereiche der Bildungspolitik und -praxis erfassen soll. Folgende Prinzipien werden hervorgehoben:

Plurilinguale und interkulturelle Bildung…

...ist ein Kernelement der Demokratiebildung;
...respektiert und schätzt sprachliche und kulturelle Vielfalt;
...fördert das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität im gesamten Lehrplan;
...fördert die kritische Reflexion über kulturelle Vielfalt;
...fördert eine kritische digitale Kompetenz und digitale Teilhabe;
...fördert die Lernenden-Autonomie und erkennt die Stimme der Lernenden an;
...unterstützt die Eingliederung von benachteiligten und ausgegrenzten Lernenden auf gleicher Augenhöhe mit anderen Lernenden.

Die Rolle des EFSZ

Von den sprachenpolitischen Grundlagen zur praktischen Umsetzung                    

Das EFSZ, international als European Centre for Modern Languages / Centre Européen pour les Langues Vivantes (ECML/CELV) des Europarats bekannt, ist eine zwischenstaatliche Einrichtung, die als Brücke zwischen Politik, Forschung und Praxis fungiert.

  • Das EFSZ wurde 1994 als Teilabkommen des Europarats gegründet und am Standort Graz angesiedelt. Von österreichischer Seite wurde zeitgleich der Trägerverein Europäisches Fremdsprachenzentrum in Österreich eingerichtet, der die internationale Einrichtung vor Ort unterstützt und das EFSZ am Standort gut verankert.
     
  • Der Auftrag des EFSZ besteht darin, Exzellenz und Innovation in der sprachlichen Bildung zu fördern und die 36 Mitgliedstaaten bei der Umsetzung einer qualitativ hochwertigen Sprachenpolitik zu unterstützen.
     
  • Die Hauptzielgruppen sind Entscheidungsverantwortliche und Sprachexpert:innen im gesamten Bildungssystem (Lehrende, Dozent:innen, Schulaufsicht, usw.).
     
  • Die Handlungsfelder decken ein breites Spektrum ab.  Mit seiner Arbeit trägt das EFSZ zur Förderung des lebenslangen Sprachenlernens bei, das nicht nur den schulischen und beruflichen Erfolg begünstigt, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung und das Vertrauen in eine demokratische Gesellschaft stärkt – alles Schlüsselfaktoren für soziale Teilhabe, Zusammenhalt und Frieden in Europa.

Prioritäten der Mitgliedstaaten: 

  • Umsetzung sprachenpolitischer Maßnahmen
  • Zukunftsorientierte Lehrer:innenbildung und Sprachen (Aus- und Fortbildung)
  • Innovative Praxis des Sprachenlehrens und -lernens in allen Bildungskontexten

Das EFSZ als europäisches Sprachenzentrum in Österreich stellt Ressourcen für eine sprach- und kultursensible Bildung bereit, die Vielfalt anerkennt und zur Förderung von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beiträgt.

Die Arbeitsweise des EFSZ: Drehscheibe, Nahtstelle und Brücke zugleich

Das Zentrum bietet eine europäische Vernetzung von Sprachenpolitik, Forschung, Lehrer:innenbildung und Praxis an und möchte als Impulsgeber für innovative Entwicklungen in all diesen Bereichen wirken.

Projektarbeit in 4-Jahres-Programmen

Expert:innen entwickeln im Rahmen internationaler Kooperationen und Programme ein großes Spektrum an Materialien und Ressourcen, die online kostenlos zur Verfügung stehen und sich an ein breites Publikum im Bildungsbereich richten.

Die folgenden Aspekte charakterisieren die Arbeit des EFSZ:

  • Internationale Bedarfserhebungen im Vorfeld der Projektentwicklung
  • Berücksichtigung von den aktuellen Forschungsergebnissen
  • Teams von Expert:innen aus EFSZ-Mitgliedsländern
  • Umfragen zu aktuellen Fragen in Bezug auf sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit
  • Verbindung mit Praxis durch Aktionsforschung
  • Forschungsbasierte Projektarbeit
  • Kooperationen und Netzwerke: Einbindung internationaler Stakeholder (u.a. AILA, Eaquals, ECSPM, EUNIC, EPA...)
  • Kooperation mit der EU
  • Demokratischer Zugang durch partizipative und inklusive Projekte

Weiterbildungs- und Beratungsangebote für Mitgliedsländer

  • Capacity building als Angebot für die Mitgliedsländer
  • Workshops zur Dissemination von EFZS-Ressourcen
  • Thematische Webinare und Denkwerkstätten
  • Summer Academy für Expert:innen der Pädagog:innenbildung im Bereich der sprachlichen Bildung
  • Fachpublikationen und Ressourcen zur Förderung einer mehrsprachigen und interkulturellen Bildung

Wie werden EFSZ-Ressourcen entwickelt?

Thematische Felder

Das nachfolgende Panoramabild gibt einen Überblick über das breite Spektrum an Themen, Theorien und Praktiken, mit denen sich das EFSZ in den letzten Jahren befasst hat. Jedes Themenfeld führt auf der Website zu relevanten EFSZ-Projekten, skizziert die aktuellen Fragen und Herausforderungen und veranschaulicht, wie diese in der Arbeit des Zentrums aufgegriffen werden.

https://www.ecml.at/en/Thematic-areas


EFSZ-Programm 2024-2027
„Sprachliche Bildung als Herzstück der Demokratie“

Das neue EFSZ-Programm hebt die Bedeutung der Sprachenbildung für die demokratische Kultur hervor und untersucht Aspekte des mehrsprachigen Wohlbefindens, der Resilienz und der Kompetenzen aller Lehrenden im Bereich der sprachlichen Bildung, damit diese wiederum ihre Lernenden stärken können.  Auf diese Weise soll die sprachliche Bildung zu einer lebendigen Kraft werden, die im Herzen demokratischer Wertvorstellungen steht.

Die Empfehlung CM/Rec(2022)1 bildet den Rahmen für das aktuelle Programm des EFSZ und unterstreicht…

  • einen ganzheitlichen gesellschaftlichen Ansatz;
  • die Einbindung aller Sprachen und Sektoren der Bildung;
  • die Rolle einer qualitativ hochwertigen sprachlichen Bildung für Lernenden als autonome soziale Akteur:innen, die sich aktiv für die Stärkung der Demokratie einsetzen können.

Thematische Prioritäten...

Für Lehrende: Wohlbefinden, Resilienz, Kompetenzen.
Für Lernende: Inklusion, Autonomie, Empowerment, Engagement

Das aktuelle Programm umfasst 8 laufende Projekte (Projektflyer herunterladen)

An dieser Stelle werden beispielhaft 3 Projekte hervorgehoben. Für alle Projekte gibt es eine Webseite mit aktuellen Informationen, Kontaktmöglichkeiten der Projektteams und Hinweise zur Teilnahme am jeweiligen Projektworkshop.

Diskussion:

  • Inwiefern entspricht das aktuelle EFSZ-Programm Ihren beruflichen Interessen?
  • Sehen Sie Möglichkeiten, EFSZ-Ressourcen in Ihrem beruflichen Umfeld einzusetzen?
  • Gibt es Ihrer Meinung nach weitere Themenfelder/Fragestellungen, mit denen sich das EFSZ befassen könnte?

Kontaktieren Sie uns: information@ecml.at
Nutzen Sie die EFSZ-Ressourcen: www.ecml.at
Direkt zu den Projekten www.ecml.at/7mtp

Hier finden Sie Literaturhinweise!

Diese Webseite ist ein Begleittext zum Poster „Sprachenbildung für eine Kultur der Demokratie in Europa. Das Europäische Fremdsprachenzentrum des Europarats (EFSZ)“, präsentiert auf der Tagung „Artikulationen der Demokratiebildung" - 15.-16. Mai 2025, Wien - MMag. Catherine Carré-Karlinger.

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